
Partnerschaftsaktion OstEine Woche Frieden in Magdeburg
Erscheinungsdatum: 15. September 2025
Vom 15. bis 23. August 2025 erlebten 50 Kinder und Jugendliche aus dem ukrainischen Charkiw eine besondere Ferienfreizeit in Magdeburg. Unter dem Titel „Eine Woche Frieden 2.0“ boten die Partnerschaftsaktion Ost (PaOst) des Bistums Magdeburg und die Europäische Jugendbildungsstätte Magdeburg (EJBM) ihnen eine Auszeit vom Kriegsalltag in der Ukraine.
Untergebracht waren die Gäste kostenfrei in der „Villa Böckelmann“. Die Verpflegung und Programmkosten wurden durch Spenden von mehr als 250 Privatpersonen aus Deutschland und Litauen ermöglicht. Die PaOst finanzierte die Reise, weitere Unterstützung kam vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten (AdB).
Freizeit statt Luftalarm
In Magdeburg konnten die Kinder erleben, was in Charkiw undenkbar ist: Baden am Barleber See, eine Nachtwanderung oder gemeinsame Spiele im Freien. Dazu kam ein vielfältiges Programm aus Workshops, Ausflügen und Begegnungen mit europäischen Freiwilligen. Die Malerin Ava Basiri leitete einen Kunst-Workshop zum Thema Kubismus, bei dem die Kinder Stofftaschen gestalteten. „Die Werke spiegeln ihre Seelenwelt wider. Manche verarbeiteten Ängste, andere zeichneten ihre Träume“, erklärte sie.
Auch europäische Themen standen auf dem Programm: Seminare zu Werten der EU, ein Action-Bound durch die Stadt und eine T-Shirt-Druck-Werkstatt. „Wir wollten den Jugendlichen zeigen, dass sie Teil der europäischen Familie sind“, sagte Seminarleiterin Oksana Khoruzha von der AGSA. 18 junge Freiwillige aus neun Ländern organisierten Spieleabende, ein Bubble-Soccer-Turnier und einen „Europäischen Abend“. „Die Begegnungen ließen die Kinder ihre Sorgen für eine Weile vergessen. Sie spürten, dass Europa an ihrer Seite steht“, berichtete Lorenzo aus Spanien.
Die ukrainischen Gäste bedankten sich mit einem „ukrainischen Abend“ voller Tanz, Gesang und kulinarischer Traditionen. Am Lagerfeuer erklangen ukrainische und europäische Lieder – ein Symbol für Gemeinschaft trotz schwieriger Zeiten.
Tanz verbindet
Um mit den gravierenden Veränderungen in ihrem Leben zurechtzukommen, besuchen die ukrainischen Kinder und Jugendlichen in ihrer Heimatstadt Charkiw eine Tanzschule. Der Tanz hilft ihnen, ihre Verunsicherungen und Ängste zu verarbeiten, und das Training mehrmals in der Woche hilft ihnen, einen geregelten Alltag zu haben und ihre Freunde zu treffen, denn der Schulunterricht findet nur online statt. Mit ihrem Tanztheater „Arira“ brachten sie zwei Aufführungen mit nach Magdeburg: zum Chorfest im Gesellschaftshaus und ins Gemeindehaus St. Maria. Mit modernen Choreografien und Folklore tanzten sich die Jugendlichen in die Herzen des Publikums, das sie mit Standing Ovations feierte.
Eine spontane Begegnung mit der Tanzgruppe „Dance Factory Egeln“ sorgte für ein weiteres Highlight: Nach getrennten Auftritten entstand eine gemeinsame Performance zum „Earth Song“ von Michael Jackson. „Diese Begegnung werde ich nie vergessen“, sagte Arira-Leiterin Natalija Bedich bewegt.
Am 23. August endete die Ferienfreizeit. „Die Kinder haben eine Woche in Frieden verbracht. Gestärkt und erholt kehren sie nach Charkiw zurück – mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft“, sagte Rasa Hinz, Leiterin der PaOst. Und zum Abschied tanzten alle gemeinsam vor dem Bus – ein fröhlicher Schlussakkord einer Woche, die Mut machte.
Quelle: Partnerschaftsaktion Ost; Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134



