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Bischof Feige liest
Bischof Feige las in Halle außerdem aus seinem eigenen Buch "Unverzagt. Mit Herz und Verstand".
Bildrechte / Quelle: Bistum Magdeburg

Lesung beim WIR-Festival HalleBischof: Sehnsucht nach starkem Staat ist gefährlich

Beim „Wir“-Festival in Halle hat Bischof Gerhard Feige aus George Orwells „Farm der Tiere“ gelesen. Er warnte vor der Sehnsucht nach autoritären Lösungen und rief zum Engagement für die gefährdete Demokratie auf.

Erscheinungsdatum: 28. Oktober 2025

Mit deutlichen Worten hat Bischof Gerhard Feige vor politischer Gleichgültigkeit und Extremismus gewarnt. „Demokratie ist kein Schlaraffenland und ist nicht selbstverständlich. Es ist nötig, dass viele sich dafür engagieren - wir alle sind herausgefordert, denn die Demokratie ist gefährdet“, sagte er am Montag, dem 27. Oktober 2025, in Halle an der Saale: „Wenn die Sehnsucht nach einem starken Staat wächst, der angeblich alle Probleme lösen würde, dann ist das eine Gefahr und überfordert auch den Staat.“ Für die bestehenden Probleme müssten differenzierte Lösungen gefunden werden. Dabei sei die gesamte Gesellschaft gefordert.

Feige äußerte sich bei einer Lesung im Rahmen des „Wir“-Festivals, das noch bis zum 9. November 2025 mit Lesungen, Podien, Konzerten, Theater und Ausstellungen für Vielfalt, Zivilcourage und Demokratie wirbt. Es versteht sich als Gegenveranstaltung zur am 8. und 9. November in Halle stattfindenden Buchmesse „Seitenwechsel“, die als Treffpunkt der Neuen Rechten gilt.

Feige liest Orwells „Farm der Tiere“

Der Bischof las aus George Orwells Fabel „Farm der Tiere“ (1945), worin der englische Autor beschreibt, wie die Tiere, die sich aus der Unterdrückung durch den Farmer befreien, am Ende selbst zu Unterdrückern werden. Das Buch sei zeitlos und zeige, dass sich immer wieder neue Diktaturen entwickeln könnten, erklärte Feige. In einer Demokratie könne man wählen. Diese Freiheit habe man in einer Diktatur nicht mehr.

In Sachsen-Anhalt sind am 6. September 2026 Landtagswahlen. Derzeit regiert eine Koalition aus CDU, SPD und FDP. In aktuellen Umfragen liegt die AfD inzwischen bei knapp 40 Prozent. Der AfD-Landesverband Sachsen-Anhalt wird vom Landes-Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft.

Bischof Feige betonte, die AfD agiere in Sachsen-Anhalt immer wieder extrem kirchenfeindlich. Das zeige sich nicht nur in Landtagsdebatten. Zugleich müsse er feststellen, dass trotzdem auch ein Teil der Christen die Partei wähle. Die katholischen Bischöfe in Deutschland hatten Anfang 2024 eine Erklärung veröffentlicht, worin sie völkischen Nationalismus scharf verurteilen als nicht vereinbar mit dem christlichen Menschenbild; die AfD sei deshalb für Christen nicht wählbar.

Quelle: Katholische Nachrichtenagentur KNA; Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134

Menschen in einer Kirche
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