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Nachruf Dompropst em. Reinhold Pfafferodt verstorben
Gott, der Herr über Leben und Tod, hat am Christkönigssonntag, dem 23. November 2025, seinen treuen Diener, Herrn Dompropst em. Reinhold Pfafferodt im Alter von 74 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.
Erscheinungsdatum: 24. November 2025
Reinhold Pfafferodt wurde am 26. Januar 1951 als ältestes Kind seiner Eltern Joseph und Elisabeth, geb. Iseke, in Bischofferode, Kreis Worbis, geboren. Noch vor seiner Einschulung zog die Familie nach Magdeburg, so dass er ab 1957 die Bertha-von-Suttner-Schule in Mag-deburg-Buckau und ab 1958 die Martin-Schwantes-Schule in Magdeburg-Südwest besuchte. Im Jahr 1965 wechselte er an den naturwissenschaftlichen Zweig der Erweiterten Oberschule Otto-von-Guericke in Magdeburg und begann zugleich eine Ausbildung als Betonfacharbeiter im Industriebaukombinat Magdeburg. Mit dem Abitur erwarb er 1969 auch den Fach-arbeiterbrief.
Familie Pfafferodt nahm aktiv am Gemeindeleben der Pfarrei St. Maria Hilfe der Christen teil und gestaltete es mit. Auf diese Weise war es selbstverständlich, dass Reinhold Ministrant wurde und sich später in der Jugendgruppe engagierte. Mit seinen handwerklichen Fähigkeiten beteiligte er sich schon im Jugendalter an dem einen oder anderen Bauprojekt in der Pfarrei. Anstelle des ihm angebotenen Studienplatzes im Ausland entschied er sich für das Theologiestudium, das er nach Abschluss des Sprachenkurses in Halle 1970 am Priesterseminar und dem Philosophisch-Theologischen Studium in Erfurt aufnahm. Nach dessen Ab-schluss erfolgte die pastoral-praktische Ausbildung im Priesterseminar auf der Huysburg.
Am 23. April 1977 wurde Reinhold Pfafferodt von Bischof Johannes Braun zum Priester geweiht. Als Vikar war er in den Pfarreien St. Bonifatius Wernigerode, St. Franziskus und Elisabeth in Halle sowie in St. Marien Schönebeck tätig. In den Dekanaten Halle und Magdeburg wirkte er darüber hinaus auch als Dekanatsjugendseelsorger. Im Jahr 1988 beauftragte Bischof Johannes Braun ihn als Vikar in der Propsteipfarrei St. Sebastian in Magdeburg und zugleich mit der Betreuung der im Aufbau befindlichen Gemeinde im Neubaugebiet Magdeburg-Olvenstedt. Nach Fertigstellung der Kirche und der Erhebung dieser Gemeinde zur Pfarrei St. Josef wurde er ihr erster Pfarrer.
1996 wurde er durch Bischof Leo Nowak zum Pfarrer der Pfarrei St. Norbert in Merseburg und zum nichtresidierenden Domkapitular ernannt. Ab 1997 nahm er zugleich das Amt des Dechanten des Dekanates Halle wahr. 2003 ernannte ihn Bischof Leo Nowak für das letzte Jahr seiner Amtszeit noch zum Generalvikar und residierenden Domkapitular. In der Bischofsvakanz 2004 bis 2005 unterstützte Reinhold Pfafferodt den Diözesanadministrator als dessen Ständiger Vertreter.
Ab 2005 war er – durch Bischof Dr. Gerhard Feige ernannt – als Pfarrer der Pfarrei St. Agnes und Pfarradministrator der Pfarrei St. Mechthild tätig, ab 2006 als Leiter des gesamten Ge-meindeverbundes Magdeburg-Nord. Schon 2005 wurde ihm auch die Leitung des Kathedralkapitels als Dompropst übertragen. 2010 folgte zudem die Ernennung zum Pfarrer der Kathedralpfarrei St. Sebastian. Aus gesundheitlichen Gründen legte er dieses Amt nach zehn Jahren nieder und wurde in den Ruhestand versetzt. Die Aufgabe als Dompropst nahm er bis Anfang 2025 wahr und stand auch weiterhin – sofern das seine gesundheitliche Verfassung zuließ – gern für priesterliche Dienste zur Verfügung.
Dompropst em. Reinhold Pfafferodt hat seit seiner Priesterweihe im Bistum Magdeburg zahlreiche Aufgaben und Dienste wahrgenommen. Dabei pflegte er zu vielen Menschen und Einrichtungen herzliche Kontakte und begleitete sie als eifriger Seelsorger. Er wirkte in der Leitung des Bistums und gestaltete die Veränderungsprozesse aktiv mit. So nahm er unter anderem auch am Pastoralen Zukunftsgespräch (PZG) von 2000 bis 2004 teil und war Mitglied des 2009 ins Leben gerufenen Bistumsrates.
Darüber hinaus reiste er gern. Besonders am Herzen lag ihm Lateinamerika. Von dort gewann er auch liebe Freunde. Manche ausländischen Quartiersuchenden fanden während ihres Studiums oder ihrer Arbeit in Deutschland gastliche Aufnahme bei ihm. Oftmals organisierte er mit großer Leidenschaft auch Gruppenreisen nach Rom, was ihm gelegentlich bei einigen den amüsanten Spitznamen „Rom-Propst“ einbrachte. Und das Waldhaus Dubro bei Herzberg, eine 1986 erworbene und bis heute rege genutzte Anlaufstelle für kirchliche Gruppen – Familien und Jugendliche – geht wesentlich auf seine Initiative und den hochmotivierten Einsatz von ihm und anderen Mitstreitern zurück. Hervorgegangen war alles zu DDR-Zeiten durch Ost-West-Begegnungen von Priestern und Jugendlichen.
Seit 2017 war sein Leben und Wirken durch eine Krebserkrankung überschattet, gegen die er kraftvoll gekämpft hat. Am 23. November 2025 hat er nun sein Leben in die Hände seines Schöpfers zurückgegeben. Der barmherzige Gott möge ihm alle Mühen vergelten und ihm in seinem Reich das Leben in Fülle schenken.
Das Requiem für unseren verstorbenen Mitbruder feiern wir am Donnerstag, dem 4. Dezember 2025, um 10:00 Uhr in der Kathedrale St. Sebastian. Die Beerdigung findet anschließend auf dem Kathedralfriedhof statt. Priester und Diakone sind eingeladen, das Requiem und die Beerdigung in Chorkleidung mitzufeiern.
Wir wollen unseres verstorbenen Mitbruders im Gebet und bei der Eucharistiefeier gedenken.
Magdeburg, den 24. November 2025
Bischof Dr. Gerhard Feige
Quelle: Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134



