
Bildrechte / Quelle: Bistum Magdeburg
Jährliche TraditionPartnerschaftstreff mit Polen, Litauen und Paderborn
Es ist zur Tradition geworden, dass sich am Wallfahrtswochenende Vertreterinnen und Vertreter des Bistums Magdeburg mit Gästen aus den Partnerbistümern treffen. In diesem Jahr ging es um die aktuelle weltpolitische Lage, den Besuch in einer der schönsten Städte Deutschlands - und die Frage, wie man junge Menschen für den Austausch gewinnen kann.
Erscheinungsdatum: 16. September 2025
„Ich weiß nicht ganz genau, wie oft ich in Litauen war, aber immer traf ich auf eine große Gastfreundlichkeit und Herzlichkeit.“ Domkapitular Thomas Kriesel steht in einem Raum des Magdeburger Roncallihauses vor 30 Menschen. Es ist ein warmer Freitagabend, der Freitag vor der Wallfahrt. Snacks und Getränke sind serviert. Es wird gelacht, gescherzt, alte Bekannte umarmen sich. Zu Gast sind an diesem Wochenende Vertreter aus dem Partnerbistum Gniezno in Polen, Bischöfe aus Litauen und natürlich Besucher aus dem Partnerbistum Paderborn.
Eingeladen hat das Bistum Magdeburg. Auch der Katholikenrat ist dabei, der Ordinariatsrat, Vertreter des Domkapitels, der Schulstiftung und und und. Es gehört zur Tradition, sich gegenseitig auf den neuesten Stand zu bringen, was in den Bistümern gerade so ansteht. Also berichtet Bischof Feige von den wichtigsten Ereignissen des vergangenen Jahres: dem Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt, einer Priesterweihe, dem Dompropstwechsel und vielem mehr. Immer wieder betonen Gäste und Gastgeber, wie gut und wichtig die Partnerschaften seien. „Wir sind einfach dankbar für den Kontakt zu euch und für eure Unterstützung“, sagt Bischof Jonas Ivanauskas aus dem Partnerbistum Kaišiadorys in Litauen. „Wir beten, feiern und glauben zusammen. Das trägt unsere Partnerschaft seit 30 Jahren.

Hilfe für den Osten
Bischof Leo Nowak hatte kurz nach der Wende Bischof Juozapas Matulaitis aus dem Bistum Kaišiadorys, der zu der Zeit auf der Suche nach einem Kleinbus für sein Bistum war, kennengelernt. Im Frühjahr 1994 schickte er Thomas Kriesel in das Bistum Kaišiadorys mit dem Auftrag: „Wir haben viele Jahre hindurch Hilfe vom Westen bekommen, nun sollten wir schauen, wie wir im Osten helfen können. Vielleicht findest du Möglichkeiten für einen deutsch-litauischen Jugendaustausch.“
Beeindruckt sei er nach wie vor von den Frömmigkeitsformen, die ihm dort begegneten, erzählt Kriesel. Auch die gemeinsame Geschichte beider Völker mit ihren schönen und auch sehr tragischen Phasen sei ihm bei seinen Besuchen immer wieder begegnet und habe ihn berührt.
Bischof Dr. Algirdas Jurevicius aus dem litauischen Bistum Telšai, der seit 1995 – damals noch als Theologe – gemeinsam mit Thomas Kriesel die deutsch-litauischen Jugendbegegnungen organisiert und gestaltet hat, berichtet an diesem Abend von den vielen Flüchtlingen aus der Ukraine und von der Sorge, dass in Russland die Idee der einstigen Sowjetunion wieder das Ziel sei. „Der Westen kennt den Kommunismus und das russische Handeln nur in der Theorie“, so Bischof Jurevicius. „Die Realität ist brutal.“
Alte Bekannte aus Paderborn

Aus dem Erzbistum Paderborn ist Domkapitular Andreas Kurte angereist. Er ist ein alter Bekannter in Magdeburg. Schon seit 15 Jahren kommt er zum Partnerschaftstag. Auch er erzählt von Veränderungen in seinem Bistum. Ähnlich wie in Magdeburg gingen auch in Paderborn die Zahlen der Gläubigen und Priester perspektivisch zurück. Auch hier strukturiere man um, löse Pfarreien auf, schaffe sogenannte Seelsorgeeinheiten. Auch hier würden Kirchen profaniert. Auch hier werde das Ehrenamt immer wichtiger. Diakon Viktor Schefer ergänzt und relativiert: „Vor meinem Weg zum Priesteramt habe ich in einem Unternehmen gearbeitet. Da gab es ständig Wandel“, sagt er. „Ich denke, Veränderungen sind nötig.“
Eingebettet in den Begegnungsabend und die Wallfahrt am Sonntag, ist jedes Jahr ein Ausflug am Samstag dieses Wochenendes. In diesem Jahr geht es nach Tangermünde an die Elbe – eine der schönsten Städte Sachsen-Anhalts – vielleicht sogar Deutschlands – mit Gottesdienst, Stadtführung und einem Restaurantbesuch im Schlosshotel mit weitem Blick über die Elbwiesen.
Alle Gäste und Besucher äußern an diesem Wochenende immer wieder diesen einen Wunsch: Dass die Partnerschaften weiter gepflegt werden und junge Menschen – Priester, Diakone, Gemeindereferentinnen und -referenten und Laien – diesen Austausch neu beleben. Immerhin: Zwei jüngere Domkapitulare haben schon angekündigt, 2026 mit nach Litauen fahren zu wollen. Fünf litauische Bistümer feiern dann 100-jähriges Bestehen.
Quelle: Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134

























