
Bildrechte / Quelle: Thomas Sitte
Investiturfeierlichkeiten in MagdeburgRitterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem zu Gast
Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem unterstützt die Christen im Heiligen Land, insbesondere das lateinische Patriarchat. Mitte Mai waren die internationalen Gäste - Damen und Ritter - in Magdeburg zu Gast. Bei der dreitägigen Investiturfeier wurden zudem 21 neue Damen und Ritter aufgenommen.
Erscheinungsdatum: 27. Mai 2025
von Dompropst Daniel Rudloff, Prior der Komturei St. Mauritius
Am Sonntag, dem 25. Mai 2025, hat Bischof Feige mit Damen und Rittern des Ordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem einen festlichen Pontifikalgottesdienst gefeiert. Dazu versammelten sich zahlreiche Mitglieder des Ordens in der Kathedrale St. Sebastian in Magdeburg. Bei der dreitägigen Investiturfeier wurden 21 neue Damen und Ritter durch Kardinal Marx in den Orden aufgenommen.
Der Gottesdienst, der musikalisch durch den Kathedralchor unter Leitung des Kathedralmusikers Matthias Mück gestaltet wurde, war zugleich der Abschluss der dreitägigen Investiturfeierlichkeiten des Ordens, zu denen die Komturei St. Mauritius Magdeburg in die Bischofsstadt eingeladen hatte.
Die Investiturfeier bildet den äußeren Rahmen für die Neuaufnahme von Mitgliedern in den Orden. Sie ist geprägt von gemeinsamen Gottesdiensten und Veranstaltungen, die Begegnungen ermöglichen sollen. So war bereits am Freitag ein Vespergottesdienst in der Kirche St. Petri gefeiert worden, in dem auch der verstorbenen Ordensmitglieder des letzten Jahres gedacht wurde. Anschließend gab es einen Begrüßungsabend in der Festung Mark und der Tag wurde mit einer stimmungsvollen Vigilfeier in St. Petri beschlossen.
21 neue Damen und Ritter aufgenommen
Höhepunkt dieser Tage war der Investiturgottesdienst am Samstag im Dom St. Mauritius und Katharina zu Magdeburg, in dem 21 neue Damen und Ritter durch Reinhard Kardinal Marx in den Orden aufgenommen wurden. Der Dom bot eine eindrucksvolle Kulisse für diesen feierlichen Gottesdienst. Dankbar waren die Damen und Ritter für die durch die evangelische Domgemeinde gewährte Gastfreundschaft, die auch darin ihren Ausdruck fand, dass der Vorsitzende des Gemeindekirchenrates, Stephen Gerhard Stehli, die Festgemeinde mit berührenden Worten begrüßte.
Nicht unerwähnt darf bleiben, dass der Domchor unter Leitung des Domkantors, Christian Otto, den Gottesdienst mit Gesängen bereicherte. Ein schönes Zeichen ökumenischer Verbundenheit. An den Investiturgottesdienst schloss sich ein festlicher Abend an, der Gelegenheit zur Begegnung und zu vielen anregenden Gesprächen bot und an dem auch Bischof Feige teilnahm.

Bischof Feige würdigt Tradition des Ritterordens
Mit dem Pontifikalgottesdienst am Sonntagmorgen gingen diese ereignisreichen Tage, zu denen sich ca. 600 Mitglieder des Ordens angemeldet hatten, zu Ende. Herzlich begrüßte Bischof Dr. Feige die Gäste, welche aus ganz Deutschland und darüber hinaus angereist waren und wies in seiner Predigt auf die lange Tradition des Ritterordens hin. Er machte deutlich, dass Tradition etwas sehr Wichtiges sei, man aber zwischen zwei Arten der Tradition unterscheiden könne: der einen unabänderlichen Tradition der Kirche und unterschiedlichen veränderbaren Traditionen.
Erstere kennzeichne das Wirken der Kirche von Anbeginn an, das von der „Treue zur unüberbietbaren Offenbarung Gottes in Jesus Christus durch den wechselvollen Lauf der Geschichte hindurch“ geprägt sei, so der Bischof. Letztere seien immer auch in ihrer Zeit zu sehen und könnten sich daher auch verändern. Sie zeigten sich in „Sitten und Bräuchen, die dem Glauben im jeweiligen Kontext einen lebendigen Ausdruck verleihen, für die Nachwelt aber nicht unbedingt erforderlich oder bedeutsam bleiben müssen“. Aufgabe - auch sich verändernder Traditionen - bleibt, „die Herrlichkeit Gottes mehr oder deutlicher aufscheinen und leuchten zu lassen“.
Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich der Statthalter, Dr. Michael Schnieders, bei Bischof Feige und allen, die zum Gelingen der Tage in Magdeburg beigetragen haben. Für die verhältnismäßig kleine Komturei Magdeburg mit ihren 16 Mitgliedern war die Vorbereitung und Durchführung dieses großen Ereignisses eine gewisse Herausforderung. Unterstützung fand sie durch die benachbarten Komtureien der ostdeutschen Provinz. Alle Beteiligten freuten sich über die positiven Rückmeldungen aus den Reihen der Gäste und sind dankbar für die vielfältige Hilfe, die auch von außerhalb des Ordens gewährt wurde.
Hintergrund
Der Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem macht es sich zur Aufgabe, die Christen im Heiligen Land, insbesondere das lateinische Patriarchat, zu unterstützen. Dies geschieht durch Gebet, Pilgerfahrten und Spenden.
Weiterführende Informationen zum Orden finden Sie hier: https://oessh.net
Quelle: Bistum Magdeburg, Pressestelle, presse@bistum-magdeburg.de, 0391-5961134