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Wahlplakate

Demokratie ist kein Paradies

Aufruf zur Landtagswahl am 13. März

Die drei großen Kirchen in Sachsen-Anhalt haben zur Teilnahme an der Landtagswahl am 13. März aufgerufen. „Wir lassen uns nicht den Mund verbieten und in die Privatsphäre drängen. Das Evangelium ist politisch“, betonte Bischof Gerhard Feige am Dienstag bei der Vorstellung des Appells.

Die evangelische mitteldeutsche Landesbischöfin Ilse Junkermann bezeichnete die Wahl als „eine Bewährungsprobe für die Demokratie“. Es werde sich zeigen, ob die „Mühen, die mit Demokratie verbunden sind, bei den Menschen ankommen und sie sagen: Das ist es uns wert“.

In dem gemeinsam mit Kirchenpräsident Joachim Liebig von der Evangelischen Landeskirche Anhalts veröffentlichten Aufruf warnen die Kirchen davor, bei der Wahlentscheidung auf „Lügen, Halbwahrheiten und Gerüchte“ hereinzufallen. Die Bürger sollten sich von „menschenverachtenden Feindbildern und Verschwörungstheorien“ nicht beeindrucken lassen. Vertrauenswürdiger seien die Politiker, die sich für „Solidarität, Weltoffenheit und ein friedliches Miteinander in nüchterner und verantwortungsbewusster Weise“ einsetzen.

Es sei ihnen ein „Anliegen, zu einem besseren Verständnis der Demokratie beizutragen“, so die Kirchenvertreter weiter. Demokratie sei kein „Paradies oder Schlaraffenland“. Viele Probleme seien komplex und „lassen sich nur mit großer Anstrengung und einem langen Atem lösen“. Dabei dürfe der Respekt voreinander auch bei leidenschaftlichen Debatten nicht fehlen.

„Wer das Abendland gerettet haben will, sollte sich bewusst werden, dass mindestens eine Grundlage des Abendlandes das Christentum ist“, sagte Bischof Feige in Anspielung auf die „Pegida“-Bewegung, die gegen eine „Islamisierung des Abendlandes“ eintritt. Rassismus und Gewalt müsse entschieden entgegengetreten werden.

Demokratie habe „auch Schwächen. Sie kann missverstanden und missbraucht werden“, betonten die Kirchenvertreter. Hier gelte es, „Wachsamkeit und Zivilcourage“ zu zeigen. Bei einer Wahlentscheidung dürften keinesfalls die „rechtlichen, sozialen und humanitären Errungenschaften unserer Gesellschaft aufs Spiel“ gesetzt werden. | zum Aufruf

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