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Auch für Katholiken heilsam

Zum Fastenwort des Magdeburger Bischofs

Der Reformator Martin Luther (1483-1546) kann nach Einschätzung von Bischof Gerhard Feige auch Katholiken „zutiefst und heilsam herausfordern“. Die im ökumenischen Dialog gewachsene Einsicht sehe ihn als „Zeugen des Evangeliums, Lehrer im Glauben und Rufer zu geistlicher Erneuerung“, schreibt Feige in seinem „Brief zur österlichen Bußzeit“.

Feige räumt zugleich ein, dass Luthers Frage nach einem gnädigen Gott heute kaum noch gestellt werde. „Zeitgenossen - von menschlicher Unabhängigkeit und Freiheit überzeugt - meinen inzwischen, sich vor keinem Gott mehr verantworten zu müssen und auch nicht erlösungsbedürftig zu sein.“ Auch sie stünden jedoch noch vor der Frage, wie sie aus ihren Nöten kämen und wovon dies abhänge.

„Angeregt durch Luther und andere Reformatoren können auch wir katholische Christen inzwischen gemeinsam mit den evangelischen Glaubensgeschwistern darauf antworten“, betont der Bischof: „Nicht wir selbst sind es, die dazu in der Lage wären. Alles was wir brauchen, hat Gott uns schon bedingungslos in Christus geschenkt.“

Vor diesem Hintergrund könne die Aufforderung zur Umkehr oder Buße in der Fastenzeit bedeuten: „Löst Euch von der zwanghaften Vorstellung, erfolgreich sein zu müssen. Macht Euer Selbstwertgefühl nicht davon abhängig, wie andere Euch sehen oder wie viele 'Likes' Ihr auf Facebook bekommt“, rät Feige. Ein solches Gottvertrauen tue auch der Kirche gut: „Dann werden wir auch die nötige Gelassenheit erfahren, nicht in jedem Ab- oder Umbruch gleich eine Katastrophe oder sogar den Untergang zu sehen.“ | kna

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