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Lust auf Macht

Fachtag für Frauen in Führungspositionen kirchlicher Institutionen

„Netzwerken, Netzwerken, Netzwerken!“, so lässt sich das Ergebnis des Fachtages für Frauen in Führungspositionen zusammenfassen. Unter dem Titel „Weiblich – Christlich – und in Führung?!“ versammelten sich knapp 30 Frauen aus dem Bistum Magdeburg zu einem fachlichen Erfahrungsaustausch.

Einleitend begrüßte neben den Initiatorinnen der Veranstaltung, Lydia Schmitt und Patricia Erben-Grütz, der Generalvikar, Dr. Bernhard Scholz, die anwesenden Frauen und verdeutlichte ihre Bedeutung im Bistum Magdeburg. So verwies er auf die Caritas, in der „Frauen ohne größeres Aufsehen Geschäftsführerinnen geworden“ seien. Trotz vieler guter Bemühungen sieht er das Bistum Magdeburg weiterhin in der Pflicht, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. So gehöre die Frauenförderung in den Bereich der Personalentwicklung und „sollte kein Sonderthema sein“. Auch eine Vereinbarkeit von Beruf und Familie sollte unterstützt werden.

Dass die Gleichstellung nicht nur in der Kirche ein Thema ist, zeigt der Beitrag von Dr. Andrea Blumtritt, Landesbeauftragte für Frauen- und Gleichstellungspolitik. Sie gab einen Einblick in den verwaltungstechnischen Prozess, der Frauen in Führungspositionen stärken soll. Hierbei verfolgen die Akteure ein System, das auf den Säulen „Vision, Zielsetzung und Strategie“ basiert. Als Visionen werden die Geschlechtergleichberechtigung sowie die  Umsetzung  des Gendermainstreaming-Ansatzes angestrebt. Durch Zielsetzungen wird dies konkreter. So sollen Frauen und Männer gleichberechtigt an Entscheidungsprozessen sowie am kulturellen Schaffen beteiligt werden. Auch Themen wie Schutz vor Gewalt, Gesundheits- und Pflegeversorgung sowie finanzielle Unabhängigkeit sind für eine Gleichberechtigung unverzichtbar. Als Strategie nennt Blumtritt eine intensive Netzwerkarbeit, um einen Großteil der Zivilgesellschaft zu erreichen. Innerhalb der öffentlichen Verwaltung wird durch Schulungen sowie durch Zuhilfenahme von aktuellen Forschungsergebnissen für das Thema sensibel gemacht. 

Eine tragende Rolle bei der Ermutigung von Frauen, innerhalb der katholischen Kirche Leitungsaufgaben wahrzunehmen, besitzt der Hildegardis-Verein. Alexandra Schmitz, Projektkoordinatorin für ein spezielles Mentoring, stellte ein Konzept vor, bei dem leitende Personen mit Frauen zusammengeführt werden, die sich die Übernahme einer Leitungsposition vorstellen können. Durch Treffen mit ihren  Mentoren und durch verschiedene Veranstaltungen erhalten die  weiblichen Mentees einen Einblick in die Führungsebene und die Chance, sich mit den Mentoren, aber auch mit Frauen in der gleichen Situation, zu vernetzen.

In ihrem geistlichen Impuls erinnerte OR Dr. Friederike Maier daran, dass die Übernahme von Leitung neben Gestaltungsmacht auch Dienst- und Verantwortungsaufgabe bedeute. Führungskräfte seien „Lichtgestalten“, die vorbildhaft vorangehen müssten.

Auch der Erfahrungsaustausch kam bei diesem Fachtag nicht zu kurz. Zu den Themen „Frausein und Führung“, „Selbstorganisation und Selbstsorge“ sowie „Familie und Beruf“ formulierten die Frauen stichpunktartig die für sie wichtigsten Elemente zu den jeweiligen Themen. Neben den Bekundungen:   „Lust zur Macht“ „Mut zur Führung“  und „Spaß an Leitung“ war flächendeckend der Wunsch nach Vernetzung zu hören. So wurde bereits im Anschluss der Veranstaltung damit begonnen. Die Ergebnisse des Erfahrungsaustausches wurden abschließend festgehalten, die auch der Leitung des Bistums und Gremien der Caritas vorgestellt werden sollen. Einig waren sich die anwesenden Frauen, dass ein solcher fachlicher Austausch zum Thema Frauenförderung verstetigt werden sollte. (TT)

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