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12 Frauen. 12 Orte. 12 Predigten.

#kfdpredigerinnentag am Gedenktag der Apostelin Junia auch im Bistum Magdeburg

kfd-Frauen predigen deutschlandweit am Gedenktag der Apostelin Junia in Eucharistiefeiern. Es gibt zahlreiche Frauen, die ihrer Berufung folgen und die Forderung nach einer geschlechtergerechten Kirche dahin tragen, wo es an Gleichberechtigung bislang fehlt: in die katholischen Kirchen. 

Im Bistum Magdeburg hatte Propst Reinhard Hentschel die stellvertretende kfd-Vorsitzende Annette Thaut zur Predigt in St. Moritz, Halle, Saale eingeladen. Propst Hentschel begrüßte die versammelte Gemeinde mit den Worten: „Wir teilen dieselbe Taufwürde, wir teilen uns den Dienst am Volk Gottes.“ Ausgehend von dem Satz „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“ (Johannes-Evangelium  14, 27) aus dem Tagesevangelium entwickelte Annette Thaut ihre Predigt.

Sie sagte: „Frieden und Gerechtigkeit bedingen einander. Dieser Zusammenhang ist mir wichtig. Die Gerechtigkeit Gottes zeigt uns Jesus mit seinem Leben, in seinen Gleichnissen und Heilungen. Jesus war allen am Rand der Gesellschaft stehenden Gruppen zugewandt, den Tagelöhnern genauso wie den Witwen, den Kindern, den Frauen, den Kranken, den Fremden und Aussätzigen. Ihnen Recht und Gerechtigkeit zu verschaffen ist seine Botschaft vom Reich Gottes."

Als ein Beispiel für Jesu Gerechtigkeit, sehe sie in der Heilung der Schwiegermutter des Petrus (Markus-Evangelium 1, 29-31). Sie lag mit Fieber im Bett als Jesus zu ihr kam, ihre Hand ergriff und sie auferweckte. Sie wurde eine Nachfolgerin Jesu und diente ihm. „Mir gefällt der Gedanke, dass es hier nicht nur um eine körperliche Heilung und anschließender Bescheinigung der Arbeitsfähigkeit im Haushalt geht“, so Thaut. „Diese Geschichte ist hochaktuell, wenn wir an die vielen in der Kirche wartenden Frauen denken, die endlich ihre Würde und Verantwortung wahrnehmen wollen. Hier geht es um eine unter Geschlechterungleichheit leidende Frau, die aus einem sozialen Tod auferweckt wird.“ Sie könne sich gut die Abweisung vom Schwiegersohn Petrus vorstellen, als sie ihren Wunsch äußert, so wie Petrus, aber eben mit ihren Fähigkeiten, wie Jesus, den Menschen zu dienen. „Erst jetzt findet sie dazu Mut und Kraft und lässt sich in ihrem Tun nicht nur auf die häuslichen Aufgaben beschränken. Jesus eröffnet ihr mit der Heilung die Chance, die Leitung ihrer Hauskirche zu übernehmen. Heute können sich Frauen in der katholischen Kirche immer noch nicht entsprechend ihrer Begabung und Berufung einbringen. Es mangelt an Geschlechtergerechtigkeit und Chancengleichheit“.

Ihre Predigt schloss sie wie der Apostel Paulus mit dem Gruß: „Der Friede sei mit euch!“ Und sie ergänzte den Wunsch zu Mut und Kraft im Engagement für Gerechtigkeit.

Alle 12 Frauenpredigten zum Juniatag 2022 finden Sie hier

Im Anschluss an die Eucharistiefeier zeigte die Leipziger Grafikerin und kfd-Frau Angelika Pohler einige Bilder ihrer Ausstellung „Junia – die wiederentdeckte Apostelin“. Die Ausstellung ist noch bis zum 7. Juni in der Moritzkirche zu sehen.

(mf; Foto: Faber)

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