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Tun, was dran ist

Der barmherzige Gott hat am 30. Januar 2022 seinen treuen Diener, Diakon i. R. Josef Diehl im Alter von 91 Jahren in sein ewiges Reich gerufen.

Josef Diehl wurde am 12. Januar 1931 in Welleschitz Kreis Daubau (Sudeten) geboren. Er wuchs in einer Großfamilie auf einem Vierseitenhof auf. Von 1937 bis 1941 besuchte er die Volksschule und anschließend die Hauptschule. Als sein Vater 1941 zur Wehrmacht eingezogen wurde, verschwand die Unbeschwertheit der frühen Kindertage. Die Sorgen und Ängste des Krieges machten sich im Alltag breit. Mit dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde die Familie von der ČSR ausgesiedelt und fand erst im August 1946 in Gräfendorf im Kreis Torgau ein neues Zuhause. Die Sorge um den Vater, der erst 1953 aus der sibirischen Kriegsgefangenschaft entlassen wurde, und die Verantwortung für die Mutter, die Großeltern und die jüngeren Geschwister lasteten früh auf seinen Schultern.
Zunächst war er als Waldarbeiter tätig, anschließend als Bauhelfer. Von 1948 bis 1951 erlernte er in einem Baugeschäft in Audenhain den Zimmererberuf, den er dann in der Großkokerei Lauchhammer und später im VEB Bau Torgau ausübte. Von 1961 bis 1962 besuchte er in Blankenburg (Harz) die Meisterschule, die er erfolgreich abschloss. Nachdem er einige Jahre als Meister gearbeitet hatte, folgten Tätigkeiten in der Technologie und als Bauwirtschaftler bei der Produktionsleitung für Werterhaltung. Ab 1970 arbeitete er dann in der Projektierungsabteilung Torgau des LBK Leipzig.

Mit seiner Ehefrau Hermine (geb. Theumer), die Josef Diehl 1953 heiratet, schenkte er vier Kindern das Leben.

In der Pfarrei Torgau, in der er mit seiner Familie seit 1960 lebte, engagierte er sich vielfältig und übernahm 1969 den Dienst als Diakonatshelfer. Mit großem Eifer fuhr er auf die Außenstationen und feierte dort mit den Gläubigen Stationsgottesdienste.

Als im Jahr 1976 das damalige Bischöfliche Amt Magdeburg einen zweiten Kurs zur Ausbildung von verheirateten Männern zu Ständigen Diakon begann, meldete er sich - unterstützt von seinem Heimatpfarrer Hubert Wippermann - für die Ausbildung  an. Am 16. Dezember 1978 empfing er  gemeinsam mit drei weiteren Mitbrüdern in der Propsteikirche St. Sebastian in Magdeburg die Diakonenweihe. Mit Beginn des folgenden Jahres nahm er seinen Dienst als Diakon in der Pfarrei Schmerzhafte Mutter in Torgau auf. Gesundheitsbedingt wurde er bereits 1988 in den Ruhestand versetzt. Soweit es ihm möglich war, bot er auch weiterhin seine Dienste in der Pfarrei und darüber hinaus an. Sehr gern brachte er sich in die ZeitOase Torgau der Diehl-Zesewitz-Stiftung ein, prägte durch seine dienende Grundhaltung und wurde so eine Art Gründungs-Vater der Stiftungsidee.

Die Gestalt des Hl. Josef, seines Namenspatrons, des Zimmermanns an der Seite der Gottesmutter, war ihm als Familienoberhaupt und Diakon zeitlebens ein Vorbild. Das tun, was dran ist, in Stille und Verantwortung für die ihm anvertrauten Menschen da sein - das waren Maßstäbe seines Dienstes. Dabei hat ihn das Rosenkranzgebet getragen, mit dem er alle Freuden und Sorgen, alle Enttäuschungen und Verlusterfahrungen sowie vor allem die ihm anvertrauten Menschen vor den gütigen Gott trug.

Zu Beginn des neuen Jahres, kurz vor seinem 91. Geburtstag, schrieb Josef Diehl seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten einen letzten Brief, in dem er seine Lieben aufrief: „Ich möchte euch Mut machen …, ein Licht der Hoffnung anzuzünden und in der Welt zu verbreiten. Das Kind in der Krippe ruft uns: `Ein Licht anzuzünden ist immer besser als auf die Dunkelheit zu schimpfen.´“

Wenige Tage nach seinem Geburtstag hat er sein Leben im Kreis seiner Familie in die Hände Gottes zurückgelegt. Der gute und barmherzige Gott umstrahle ihn nun mit seinem ewigen Licht und vergelte ihm all das Gute, das er in Familie, Gesellschaft und Kirche gewirkt hat.                        

Das Requiem für Diakon Josef Diehl feiern wir am Montag, dem 07. Februar 2022,
um 10:30 Uhr in der katholischen Kirche Schmerzhafte Mutter in Torgau. Das Begräbnis findet anschließend gegen 13:00 Uhr auf dem örtlichen Friedhof (Dommitzscher Str. 10) statt.

Wir wollen des verstorbenen Mitbruders in der Eucharistie und im Gebet gedenken.

Magdeburg, den 03. Februar 2022

Thomas Kriesel

 Ordinariatsrat

 

Alle Priester und Diakone sind eingeladen, das Requiem und die Beerdigung
in Chorkleidung mitzufeiern.

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