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Wie Fingerübungen heilen und stärken

Capacitar – Kurse  ab Februar 2019 in Zwochau

Capacitar kommt aus dem Spanischen und bedeutet „jemanden stärken“ oder „sich gegenseitig zum Leben erwecken“ . Capacitar, sagt Pat Cane, bringe die Menschen in Kontakt mit dem Heiligen. Der praxisnahe, befreiungspädagogische Ansatz nach Paulo Freire ermöglicht den direkten Einsatz für die Menschen. Sie ist besonders dienlich in der Arbeit mit Menschen in prekären Lebenssituationen, Geflüchteten, Gefangenen, Menschen mit Behinderungen und unterstützen Psychologinnen, Seelsorgerinnen, Sozialarbeiterinnen, Lehrerinnen, Medizinerinnen und ihre männlichen Kollegen.

Pat Cane, Trainerin und Begründerin von Capacitar, ist US-Amerikanerin und ehemalige Ordensfrau, Dipl.-Psychologin und promovierte interkultureller Gesundheitserziehung. Sie arbeitet seit nunmehr 28 Jahren in bisher über 1000 Workshops in Amerika, Afrika, Asien, dem Mittleren Osten und Europa. Ab Februar 2019 ist sie ist zum ersten Mal in Ostdeutschland und bietet Wochenendseminare in Zwochau an. 

Patricia Cane, 77, hat uraltes Heilwissen aus aller Welt zusammengetragen und daraus Capacitar entwickelt: ein Programm, das Menschen mit einfachen Übungen hilft, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren und krankheits-, trauma- und stressbedingte Beschwerden zu lösen. Die US-Amerikanerin und ehemalige Ordensfrau ist Diplom-Psychologin und hat in interkultureller Gesundheitserziehung promoviert. Capacitar, sagt sie, bringe die Menschen in Kontakt mit dem Heiligen.

Pat Cane, worum geht es bei Capacitar?
Viele Menschen leiden unter Stress, Schmerzen, traumatischen Erlebnissen. Viele haben mit Herausforderungen zu kämpfen – ob sie in einem Kriegsgebiet leben oder sich um ein Familienmitglied kümmern, das im Sterben liegt. Capacitar zeigt ihnen, wie sie sich von ihren Beschwerden befreien und ihr inneres Gleichgewicht finden können.

Wie funktioniert Ihr Programm?
Mit einfachen Praktiken wie Atemübungen, Körperbewegungen, Meditation, Akupressur, Fingerhaltungen. Viele Menschen lernen nie, in schwierigen Situationen mit ihren Gefühlen umzugehen. Babys lutschen am Daumen, wenn sie traurig sind. Erwachsene unterdrücken ihre Tränen. In allen Kulturen sprechen Männer ungern über ihre Gefühle. Aber Gefühle stauen sich an. Die Folge sind Anspannungen, Schmerzen im Brustraum, andere Symptome. Durch jeden Finger verläuft eine Energiebahn, die mit unseren Organen und Gefühlen verbunden ist. Mit Fingerhaltungen können wir die blockierte Energie bewegen und ausgleichen. 

Warum tun wir uns im Westen so schwer damit?
Die westliche Psychologie repräsentiert eine sehr intellektualisierte Form der Heilung. Kulturen wie in Lateinamerika oder Afrika sind viel mehr auf den Körper konzentriert. Hier hilft es nicht, nur über das Problem zu sprechen.

Im Deutschen haben Heilung und Heil dieselbe Wurzel. Gehört für Sie beides zusammen?
Jeder von uns weiß in seinem tiefsten Inneren, dass wir so viel mehr sind. Wenn wir in Kontakt mit dem Innersten unseres Herzens und unserer Seele treten, bedeutet das, ein Teil Gottes, ein Teil des Heiligen zu sein. Wir versuchen, das mit einfachen Praktiken bewusst zu machen. Zu Beispiel mit Switchen: Überkreuzen der Knöchel, Zusammenlegen der Finger und Berühren des Herzens. Wenn man Menschen zu dieser Körperhaltung ermutigt, kommen sie in einen Zustand, der sie in Kontakt mit dem Heiligen bringt, und sie erkennen das Heilige an sich. Unsere Arbeit ist sehr spirituell. 

Kann Ihre Methode auch ein Ansatz für pastorale Arbeit sein?
Körperbezogene Heilung ist das, was auch Jesus gemacht hat. Jesus berührte Menschen, und sie wurden gesund. Er nutzte seinen Körper. Viele Priester, Schwestern und Pastoralarbeiter, die unsere Übungen erlernen, verstehen, dass sie damit eine Sprache zur Verfügung haben, die Menschen einen anderen Zugang zum Glauben ermöglicht.

Weitere Informationen, im Flyer sowie nähere Information und Anmeldung unter: Bistum Aachen, missio-Diözesanstelle 0241/452465, anke.reermann@bistum-aachen.de   oder im Bistum Magdeburg, missio-Diözesanstelle 0391/5961195, maria.faber@bistum-magdeburg.de

Interview: Beatrix Gramlich - Kontinente

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