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Neuer Anwalt der Schwachen und Rechtlosen

Einführung von Reimund Märkisch als Stadtbeauftragter der Malteser Magdeburg

In einem feierlichen Gottesdienst in der Kirche St. Agnes Magdeburg wurde Reimund Märkisch in das Amt des Stadtbeauftragten der Malteser eingeführt. Damit übernimmt er die Aufgabe, „sich für das menschliche Leben und seine Würde einzusetzen“. Jedoch sei diese Aufgabe nicht nur den Maltesern vorenthalten, sondern für jeden Christen bestimmt, so Bischof Dr. Gerhard Feige weiter.

Aber was ist anders an der christlichen Solidarität? Schließlich gibt es auch viele Engagierte, die keiner Kirche angehören. „Im Gegensatz zur antiken Auffassung beginnt das Christentum damit, den einzelnen Menschen auf ganz neue Weise zu sehen. Plötzlich sind es nicht mehr Helden und Halbgötter, die im Mittelpunkt stehen. […] Nicht Edle und Vollkommenen stehen im Vordergrund, sondern Arme, Kranke und Ausgesetzte“. Dennoch dauert die Umsetzung dieses Gedankens „auch in christlichen Zeiten viel zu lange“. Die Kirche müsse sich als „Anwalt der Schwachen und Rechtlosen“ verstehen.

Als Paradebeispiel für ein solches Handeln gilt das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Die Frage nach dem Nächsten ist „durchaus keine primitive Frage. Bisher hatte für einen frommen Juden als Nächster gegolten, wer zu seinem Volk gehörte.“ Für Jesus lautet die Antwort jedoch anders: „Dein Nächster ist schlicht und einfach, wer deine Hilfe braucht“, so Feige.

Besonders die Malteser folgen diesem Leitsatz, wobei es ihnen „um eine konkrete Begegnung von Mensch zu Mensch geht.“ Sie schaffen eine „Nähe zu den Kranken und den Einsamen, Nähe zu den Armen, Nähe zu den Alten und den Behinderten“, also zu jenen, von denen wir aus der Bibel erfahren, „dass Christus sich gerade mit ihnen identifiziert“ hat.

Für Feige fordert Jesus in dem Gleichnis des barmherzigen Samariters zu einem Blickwechsel auf. „Während die etablierten Personen – Priester und Levit – eher fragen: ‚Was wird aus mir, wenn ich dem, der unter die Räuber gefallen ist, helfe?‘, ist der Samariter, der als Fremder zufällig des Weges kommt, von der Sorge erfüllt: ‚Was wird aus dem, der da liegt, wenn ich ihm nicht helfe?‘“

„Der Maßstab der Barmherzigkeit sind nicht wir […], sondern ist die Not des anderen“, so Feige weiter. Auch spiegelte die menschliche Barmherzigkeit die Barmherzigkeit Gottes wieder. Das sei bei vielen Heiligen und auch in der über 900 Jahre alten Tradition der Malteser zu spüren gewesen. „In der Gnadenlosigkeit ihrer Zeit haben sie der Gnade und der Barmherzigkeit Gottes ein Gesicht gegeben“, indem sie „das Leid ihrer Mitmenschen  gesehen und gehandelt“ haben.

Für ihren Dienst an den Menschen sprach Bischof Feige den versammelten Maltesern und besonders ihrem neuen Beauftragten der Stadt Magdeburg seinen persönlichen Dank aus. „Sie bezeugen, wie menschenfreundlich unser Glaube ist.“ (TT)

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