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Das ökumenische Wunder

50 Jahre katholische Frauen im Weltgebetstags-Komitee

1812 rief die Baptistin Mary Webb aus Boston/USA die Frauen Neuenglands zu eigenständigen monatlichen Gebetsversammlungen für die Mission auf. Aus dem Rollstuhl heraus baut Mary Webb ein großes Netzwerk auf: Im Jahr 1818 sind bereits 97 Gesellschaften miteinander in Verbindung und beteiligen sich am Gebet. Damit ist der erste Schritt zum öffentlichen gemeinsamen Gebet von Frauen getan.

Seit 1949 wird in Deutschland der Weltgebetstag (WGT) der Frauen gefeiert. Die katholischen Frauen sind offiziell noch nicht so lange dabei. Erst 1969 beschloss die Weltunion der Katholischen Frauenverbände (WUCWO), alle römisch-katholischen Frauen zu ermutigen, am WGT teilzunehmen. Sehr viele Katholikinnen folgten dieser Aufforderung, die Gottesdienste am ersten Freitag im März waren gut besucht. 1971 erhielten die katholischen Frauen Sitz und Stimme im (west)-deutschen Weltgebetstagkomitee, vor genau 50 Jahren. Wie kam es dazu?

Das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) hatte durch das Dekret über den Ökumenismus „Unitatis redintegratio“ die bis dahin fest verschlossenen Türen für die Ökumene geöffnet. Insbesondere katholische Frauen gingen durch die offenen Türen, besuchten die Gottesdienste zum Weltgebetstag und setzten eine Entwicklung in Gang, die 1971 einen offiziellen Status bekam.

1975 wurde auch in der ehemaligen DDR ein Komitee gegründet, es gab viele gute Kontakte zwischen Ost und West. Bereits 1977 kam der WGT aus der DDR und wurde weltweit gebetet. Sein Titel lautete: Liebe wird zur Tat.

1994 schlossen sich die beiden Komitees zusammen. Aktuell haben sieben katholische Frauen im deutschen Komitee Sitz und Stimme, drei von der Arbeitsstelle Frauenseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz, je eine Vertreterin des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) und der Gemeindereferentinnen und zwei Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). Gemeinsam mit neun evangelischen Frauen und sieben aus den sogenannten kleinen Kirchen verantworten sie die jeweilige Gottesdienstordnung und bewilligen die Projekte, die aus Spenden und Kollekten finanziert werden.

Was geschieht mit der Kollekte zum Weltgebetstag?

Der Weltgebetstag wird Jahr für Jahr in über 130 Ländern auf der ganzen Welt gefeiert. In vielen dieser Länder gibt es ökumenische Weltgebetstagskomitees. Über die Verwendung der Kollekten aus den Gottesdiensten entscheiden alle Komitees eigenständig. Der Großteil der Kollekten und Spenden in Deutschland kommt der internationalen Bewegung des Weltgebetstags und vor allem Frauen- und Mädchenprojekten weltweit zu Gute.

Der Weltgebetstag Deutschland engagiert sich dafür, Mädchen und Frauen weltweit zu stärken, damit sie ihre sozialen, politischen und wirtschaftlichen Rechte einfordern und wahrnehmen können. Dafür arbeitet der Weltgebetstag mit Partnerorganisationen in Asien, Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten zusammen. In Europa werden vorwiegend Projekte von und für Migrantinnen und Flüchtlingsfrauen gefördert.

Im Jahr 2019 konnte der Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e. V. insgesamt 1,518 Millionen Euro für Projekte von 50 Frauen- und Mädchenorganisationen in 24 Ländern weltweit bewilligt. (Stand: Februar 2020) Detaillierte Informationen zur Verwendung der Kollekten und Spenden sind im jährlichen Geschäftsbericht zu finden. www.weltgebetstag.de

Auch 2021 findet der Weltgebetstag statt. Die Gottesdienstordnung kommt von Christinnen aus dem südpazifischen Inselstaat Vanuatu. Das Gebet wandert 24 Stunden um die Welt und beginnt an der Datumsgrenze auf den Fidschi-Inseln und endet am Tag in Hawaii. Sachsen-Anhalt ist mittendrin. Wir laden Sie herzlich zu diesem Gebet am 5.3. via zoom von 12 – 13 Uhr ein. Der deutschsprachige Titel lautet: „Worauf bauen wir?" (Matthäus 7, 24 - 27)“. Anmeldung gehen an: maria.faber@bistum-magdeburg.de Die Kollekte wird online über diesen Spendenbutton gesammelt.

Viele Feiern finden in den Kirchengemeinden präsent statt. Manche Gemeinden entscheiden noch, wie sie in der Kirche verschiedene Informationen zu Vanuatu aufbereiten, so dass sie beim privaten Besuch mitgenommen werden können. Am besten hilft ein Blick in den Schaukasten an den Kirchen und Gemeindehäusern – oder ein Anruf in der Kirchengemeinde.  

(Gö-hui/mf; Foto: WGT)

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