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Kein Verständnis für Moskauer Patriarchen

Ökumenebischof Dr. Gerhard Feige im Gespräch mit dem Deutschlandradio zum Krieg in der Ukraine und den Kirchen

Bischof Dr. Gerhard Feige hat deutliche Kritik am russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. und dessen Unterstützung des Kriegs in der Ukraine geübt. Es befremde ihn, dass Kyrill noch nicht einmal das Wort „Krieg“ in den Mund nehme, sagte Feige bei einem Interview mit dem Deutschlandfunk. Mit Blick darauf, dass der Patriarch dem Chef der russischen Nationalgarde eine Ikone überreicht hatte, sagte Feige: „Ich habe keinerlei Verständnis, wenn Religion und religiöse Gegenstände in dieser Weise instrumentalisiert werden.“ 

Kyrill I. hatte am vergangenen Sonntag in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale eine Ikone der Mutter Gottes mit den Worten überreicht: „Möge dieses Bild junge Soldaten inspirieren, die den Eid ablegen und den Weg der Verteidigung des Vaterlandes einschlagen.“ Weiter meinte Feige, zwar spreche der Patriarch auch seine Hoffnung auf Frieden aus, doch frage er sich, „was er unter Frieden versteht“. Er erinnerte daran, dass die Sowjetunion in den Zeiten des Kalten Kriegs auch immer Friedenspropaganda betrieben habe. Zugleich wies Feige, der Vorsitzender der Ökumenekommission der Deutschen Bischofskonferenz ist, darauf hin, dass es auch innerhalb der russisch-orthodoxen Kirche, besonders in ihrem ukrainischen Zweig, „Widerstand“ gegen den Patriarchen gebe. Er fügte hinzu: „Die Botschaft des Evangeliums müsste und stärker ergreifen als alle nationalen Interessen.“ 

Hier der Link zum Gespräch mit Andreas Main, Redakteur „Religion und Gesellschaft“ im Deutschlandradio

(KNA; Foto-Collage von dem Besuch des Bischofs in Kiew 2013)

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