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Logo ändern reicht nicht

Bischof Dr. Gerhard Feige im Online-Offline Dialog mit dem Rotary Club Sangerhausen

Der Rotary Club Sangerhausen lädt einmal im Monat seine Mitglieder, aber auch die über 1000 Rotary Clubs in Deutschland in seiner Online-Offline-Reihe zu einem digitalen Interview ein. Im Januar unterhielt sich Steffen Ritter mit Bischof Dr. Gerhard Feige über Themen, die in der Gesellschaft eine Rolle spielen. Dazu gehörte auch der Meinungsstreit über die Schutzmaßnahmen in der Pandemie, der zunehmend zu einer Spaltung der Gesellschaft beiträgt. 

Zunächst wurde es aber sehr persönlich, als Ritter neugierig wissen wollte, wie man eigentlich Bischof werde. Feige schilderte daraufhin, wie ihn der Ruf ereilt hat und endete schmunzelnd: „Ich habe ‚ja‘ gesagt, ohne wirklich zu wissen, was auf mich zukommt.“

Die Splitterung in der Gesellschaft lasse sich nach Feige nicht monokausal erklären, sie sei aber mindestens seit der sogenannten Flüchtlingskrise 2015 festzustellen. „Viele Themen“ – so Feige – „zehren an der Gesellschaft. Und insbesondere hier in Ostdeutschland stelle ich eine zunehmende `Veränderungserschöpftheit` fest.“ Außerdem seien die vielen Proteste ein Zeichen dafür, dass einige Menschen das Vertrauen in die Institutionen verloren haben, sei es in die Forschung und die Wissenschaft oder die Medizin und die Politik. Stattdessen seien sie empfänglich für Falschmeldungen und Demagogie, Feindbilder und Verschwörungsmythen. Sicher lägen die Ursachen auch in einem Minderwertigkeitsempfinden und erlittenen Diskriminierungen, insbesondere aber wohl darin, dass unsere Lebensverhältnisse immer komplexer und komplizierter würden. Er selbst – der Bischof –„setze sehr auf Vernunft, auch wenn ich ein gläubiger Mensch bin.“

Auch die Krisen der Kirche werden in dem Interview angesprochen. Für den Bischof stellen sie vor allem eine Glaubwürdigkeitskrise dar. Dabei hofft er auf ein Vorankommen auf dem Synodalen Weg. „Einfach nur das Logo zu ändern, reicht nicht.“

Feige wünscht sich eine Einheit in Vielfalt, die die gegenseitigen Begabungen und Ideen als Bereicherung anerkennt.

Das gesamte Interview können Sie hier nachschauen.

(sus; Foto: Sperling)

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