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Leuchtendes Zeichen der Solidarität

Aktion „Eine Million Sterne“ auf dem Naumburger Marktplatz für Hilfsprojekt von Migrantenfamilien in Kolumbien

Kinder, Eltern und Großeltern versammelten sich in der Naumburger Marien-Magdalenen-Kirche, um an die Taten des Heiligen Martin zu erinnern, der mit dem armen Bettler seinen Mantel geteilt und damit Licht in sein Leben gebracht hat. Von einer Trompete begleitet, haben sie gesungen was das Zeug hält und zogen hinter dem Heiligen Martin hoch zu Ross mit ihren Laternen auf den Marktplatz. Dort angekommen, wurden Hörnchen miteinander geteilt und der Heilige Martin entzündete mit seiner Laterne die erste von etwa  tausend Kerzen, die zur Caritas-Aktion „Eine Million Sterne“ auf dem Naumburger Marktplatz zu einem beeindruckenden Stern aufgebaut waren. Den ganzen Abend über war der Turm der Stadtkirche St. Wenzel geöffnet. Viele erklommen die 220 Stufen um den Stern von oben zu bewundern und die besondere Atmosphäre zu genießen. Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Für Herz und Seele sorgten verschiedene Musik-Beiträge. Der Segen komplettierte die Aktion.

Bereits seit mehreren Wochen und auch an diesem Abend wurden Spenden für die Aktion von Caritas international gesammelt. In diesem Jahr soll mit dem Erlös dieser deutschlandweiten Aktion Kindern und Jugendlichen, die mit ihren Eltern von Venezuela nach Kolumbien geflüchtet sind, geholfen werden. Es sind etwa 250 000. Trotzdem tauchen sie in keiner kolumbianischen Schule auf, auf keinem Sportplatz, bei keinem Arzt. Ihre Eltern kamen zu Besuch oder über die grüne Grenze nach Kolumbien und sind geblieben, weil es für sie in Venezuela keine Arbeit mehr gab oder ihr magerer Lohn nicht mal mehr für eine Mahlzeit am Tag reichte.

Hunderte Migrantenfamilien leben in Siedlungen aus Lehmhütten und mit Wellblech gedeckten Bretterverschlägen ohne Strom- und Wasserversorgung. Nueva Alianza ist eine solche Siedlung: 92 Familien, fast 400 Personen, darunter 163 Kinder und Jugendliche, von denen gerade mal 15 bis 20 an zwei Tagen pro Woche zur Schule gehen.

Die Stadt Naumburg beteiligte sich bereits zum vierten Mal an der Aktion. Das Besondere ist hier, dass diese von einem großen Netzwerk gemeinsam vorbereitet wurde und eine ökumenische Aktion war. Alle Fäden liefen in bewährter Weise im Lokalen Bündnis für Familie um die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Naumburg zusammen. So waren neben den Einrichtungen der Caritas, auch die Diakonie, die evangelische und katholische Kirche, das städtische Jugendzentrum Otto, der Frauenstammtisch und die Familienbildungsstätte an der Organisation beteiligt. Es wurde gemeinsam geplant, aufgebaut, abgebaut, gebacken, musiziert und gebastelt. Darüber hinaus gab es viele Helfer:innen aus allen Generationen und verschiedenen Nationen.

Etwa 1000 kleine und große Leute haben diesen Abend im Kerzenlicht, bei Musik, Leckereien und schönen Begegnungen genossen und gleichzeitig ein Zeichen der Solidarität gesendet.

„Möge die Botschaft von Sankt Martin und der Aktion „Eine Million Sterne“ uns alle durch kommende Zeiten begleiten.“ So schrieb nach der Veranstaltung der Oberbürgermeister der Stadt Naumburg, Armin Müller, der die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen hatte.

 

(F. Scherf, B.Lohfink; Foto: Lohfink)

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